Wirtschaft
Position des BBB:
Starker Wirtschaftsstandort – Chancen für Mittelstand und Handel
Als Bundesstadt hat Bonn eine gute Position mit den hier verbliebenen Bundesverwaltungen und -ministerien. Auch die Post und die Telekom stärken Bonn als Wirtschaftsstandort. Der Einzelhandel, der Mittelstand und das Handwerk werden aber nicht ausreichend unterstützt. Wir werden die Ansiedlung auf auszuweisende Gewerbegebiete forcieren und vor Fremdnutzung schützen. Leerstände in den Einkaufsstraßen müssen behoben werden, die Wirtschaftsförderung der Stadt ein wirtschafts-, planungs- und sozialpolitisches Konzept, vorgegeben durch die Politik, umsetzen.
Bonn muss Strukturen für den Mittelstand stärken und die wenigen Gewerbegebiete schützen
Bonn hat als Stadt moderner Dienstleistungen, als Stadt der Wissenschaft und der Gesundheitsversorgung sowie als deutsche UN-Stadt eine gute Position im Standortwettbewerb, die es zu erhalten und zu stärken gilt.
Der Hebesatz für die Gewerbesteuer wurde unter grün-rot auf 537% erhöht, ein Anstieg um 9,6%. Damit liegt der Satz in Bonn höher als in den anderen acht Nachbarkommunen. Nur Alfter liegt noch höher (550%). Der hohe Steuersatz schmälert die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes und damit langfristig die Steuerkraft.
Der Einzelhandel leidet in besonderem Maße unter der Onlinekonkurrenz. Immer mehr Geschäfte schließen. Auch alteingesessene Geschäfte machen dicht, weil es keine Nachfolger gibt. Immer weniger Unternehmer sind bereit, ein Geschäft zu übernehmen oder zu eröffnen. Wir werden die Einzelhändler durch eine höhere Attraktivität der Einkaufsstraßen und eine gute Erreichbarkeit unterstützen.
Der Anteil des produzierenden Gewerbes am hiesigen Arbeitsmarkt ist seit Jahren im einstelligen Bereich und sinkt weiter. Nur noch 6,9 % der Arbeitsplätze existieren im verarbeitenden Gewerbe (Vgl. Wirtschaftsbericht 2024, Kapitel Beschäftigungsentwicklung). Wo es keine Ansiedlungsmöglichkeiten für herstellende Betriebe gibt, stehen auch keine entsprechenden Arbeitsplätze zur Verfügung. Ergebnis: Die Arbeitslosenquote ist in Bonn (Männer: 7,1 %, Frauen 6,6 % in 2023) regelmäßig höher als im Kreis (Männer: 5,6 %, Frauen 5,2 % in 2023; Vgl. Wirtschaftsbericht 2024, Kapitel Arbeitsmarkt).
Ein erhaltener oder neu geschaffener Arbeitsplatz ist auch ein Gewinn für Bonn. Und auch für die Menschen persönlich, weil Arbeit Teilhabe bedeutet. Was wir brauchen ist ein umfassend durchdachtes wirtschafts- und sozialpolitisches Konzept, dass zu einer klugen Arbeitsmarktpolitik führt.
Fazit: Wir wollen die noch vorhandenen Industrie- und Gewerbegebiete vor Fremdnutzung schützen, um Arbeitsplätze in unserer Stadt zu erhalten. Die wenigen Gewerbegebiete dürfen weder für Wohnungsbau, Einkaufsmärkte noch für Bürobauten geopfert werden. Ein wichtiges Ziel der Wirtschaftsförderung müssen die Neuansiedlung und die Stärkung der vorhandenen mittelständischen Gewerbebetriebe sein.